Biomaterialien: Gesund bleiben und Lebensqualität sichern
Neue Materialien und Verfahren für die Medizintechnik

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Unser Gesundheitswesen steht vor einigen Herausforderungen. So mehrt sich die Zahl der Hochbetagten, die eine intensivere medizinische Versorgung und Pflege benötigen. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden häufiger, die Gründe liegen meist in mangelnder Bewegung und einer ungesunden, fettreichen Ernährung. Gleichzeitig verzeichnen Ärzte immer mehr Knorpel- und Knochenschäden, unter anderem verursacht durch Unfälle oder übertrieben oder falsch ausgeübten Sport.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, arbeitet das Helmholtz-Zentrum Geesthacht an einer neuen Generation von Biomaterialien – an Implantaten, die aktiv den Wiederaufbau von Geweben unterstützen, gezielt Medikamente freisetzen und sich nach getaner Arbeit im Körper auflösen.
Als Biomaterialien bezeichnet man Werkstoffe, die in den Körper eingesetzt werden, um dort die körpereigene Regeneration zu unterstützen oder wichtige Funktionen zu übernehmen. Prominente Beispiele sind Herzklappen oder Gefäßstützen für Blutgefäße, sogenannte Stents. Doch nicht alle diese Implantate müssen dauerhaft im Körper verbleiben. Es gibt Fälle, bei denen Schrauben, Nägel oder Platten, die einen Knochen nach einem Bruch fixierten, operativ wieder entfernt werden. Ähnlich liegt die Situation bei Biomaterialsystemen zur Wirkstofffreisetzung zum Beispiel von Hormonen. Ist die Stelle verheilt oder der Wirkstoff ist aus dem Depot freigesetzt, sind die Implantate oft obsolet und verursachen womöglich Komplikationen.